Ein alpines Abenteuer: Die Breithorn-Traverse in Zermatt
Ende September bot sich meinem Kollegen und mir die Chance, die komplette Breithorn-Traverse in Zermatt zu erkunden. Obwohl der Breithorn Westgipfel als einer der einfachsten 4000er der Alpen bekannt ist, entschieden wir uns bewusst für die gesamte Traverse – eine Route, die uns mehr Abwechslung und ein kleines Abenteuer versprach. Mit perfekten Bedingungen und einer beeindruckenden Kulisse wurde die Tour zu einem besonderen Erlebnis, das uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. (Text & Bilder: Levi Luggen)
Der Morgen – Start in den Tag
Unser Tag begann mit der ersten Gondel von Zermatt hinauf zum Klein Matterhorn. Die herbstliche Stimmung war allgegenwärtig, der Himmel färbte sich sanft, und die frische Bergluft ließ uns durchatmen. Wir fühlten uns bereit für das, was vor uns lag – eine Mischung aus Herausforderung und Genuss mitten in den Alpen.
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Das Breithornplateau – Ein Ort der Ruhe
Das Breithornplateau präsentierte sich uns in seiner ganzen Weite. Schleierwolken zogen vorbei, doch schon bald öffnete sich der Himmel und gab den Blick auf die umliegenden Gipfel frei. Die Querung des Plateaus verlief ruhig, und wir steuerten auf die Roccia Nera zu – die Vorfreude auf den kommenden Anstieg wuchs mit jedem Schritt.
Aufstieg zur Roccia Nera – Fels und Eis
Der Anstieg zur Roccia Nera war eine Mischung aus Fels- und Eispassagen, bei denen wir das Zurückweichen des Eises hautnah miterleben konnten. Ein stiller Hinweis auf den Wandel, der selbst hier in den Alpen nicht aufzuhalten ist. Der Blick vom Gipfel war beeindruckend: Castor und Pollux in der Ferne, ihre majestätischen Silhouetten stachen klar hervor.
Zwischen den Breithornzwillingen
Der nächste Abschnitt führte uns über den Firngrat und schroffe Felsen hinüber zu den Breithornzwillingen. Es war ein kleiner Balanceakt zwischen Schnee und Fels, aber nie zu schwierig – genau das richtige Maß an Herausforderung für eine gemütliche Tour. Wir meisterten die Abseilpassagen problemlos und genossen die Ruhe, denn außer uns waren nur wenige Bergsteiger unterwegs.
Der Mittelgipfel – Ein kurzer Kletterspaß
Der Höhepunkt unserer Tour war die kurze Felskletterei zum Mittelgipfel. Nach einer kleinen Pause machten wir uns daran, die Kletterstellen zu überwinden – nicht allzu schwer, aber dennoch aufregend. Oben angekommen, bot sich uns ein fantastischer Blick auf das umliegende Panorama. Ein perfekter Ort, um kurz innezuhalten und die Schönheit der Alpen auf sich wirken zu lassen.
Ein Gefühl wie auf dem Dach der Welt
Auf dem Felsspitz zu stehen, mit dem Bewusstsein der Ausgesetztheit, war ein Gefühl, das schwer in Worte zu fassen ist. Es war ein Moment purer Ehrfurcht und Freude, den wir tief in unseren Herzen bewahren werden.
Der Westgipfel – Der krönende Abschluss
Mit einer kleinen Zeitreserve entschieden wir uns, auch noch den Westgipfel zu überschreiten. Der Blick auf das Matterhorn, das majestätisch vor uns aufragte, war der perfekte Abschluss einer rundum gelungenen Tour. Auch wenn die letzten Meter zur Station sich etwas zogen, erreichten wir unser Ziel pünktlich und zufrieden – im Wissen, einen wunderschönen Tag in den Bergen verbracht zu haben.
Rückblick – Ein Tag in den Alpen
Es war überraschend, wie ruhig es an diesem Tag auf der Breithorn-Traverse war. Für uns war es eine Tour voller beeindruckender Ausblicke, angenehmer Kletterpassagen und vor allem viel Ruhe. Ein Tag, der uns wieder einmal zeigte, warum die Alpen für uns eine so wichtige Rolle spielen – sie geben uns die Möglichkeit, abzuschalten und das Abenteuer in der Natur zu erleben.