INTERVIEW MIT DEN MACHERN VON GALE - GREGOR BETSCHON & LEVI LUGGEN

GREGOR BETSCHON & LEVI LUGGEN

Gale ist ein audiovisuelles Splitboard-Erlebnis und führt durch Wälder im Obergoms, Hängen des Aletschgebiets und folgt einer Seilschaft auf der Urner-Traverse. Levi Luggen und Gregor Betschon zeigen in dynamischen, künstlerischen Bildern die verschiedenen Facetten des Tourengehens und malen zusammen mit dem Klangkünstler Andreas Achermann eine einzigartige Bergwelt. Der Brite Joshua Truscott verbindet Bild und Ton mit seinen lyrischen Texten, so dass die Emotionen und das Gefühl der Berge das Publikum erreichen. Tauche ein, in diese besondere Atmosphäre und lassen dich treiben.

Photos von Phil Bucher und Simon Ricklin

Offizielle Webseite: www.galefilm.com - mit Film und Wettbewerb

Wir haben uns mit den Filmemachern getroffen und uns über GALE unterhalten:

Was war die Inspiration für Gale?


Ursprünglich wollten wir vor allem eine 4-tägige Traverse durch die Urner Alpen als Film veröffentlichen. Diese sollte im Frühling stattfinden. Nun lag im Januar im Wallis meterhoch Schnee und so haben wir angefangen, einen Kurzfilm über das Powderfahren im Wald zu drehen. Am Ende haben wir die beiden Teile zu einem Film verflochten und einen Teil mit Splitboarding im alpinen Gelände hinzugefügt. Damit hatten wir die optimale Grundlage, um verschiedene Facetten des Splitboardings in einem Film zu zeigen. Die Inspirationen und Ideen rund um die Musik und Texte kamen aus den Gesprächen während der Dreharbeiten. Wir haben nach Möglichkeiten gesucht, unsere Erfahrungen in einer subtilen Form von Film zu erzählen.

Hat der Name "Gale" eine besondere Bedeutung?


Einerseits ist "Gale" ein walliserdeutsches Wort, das einen mit Gras bewachsenen Bergrücken bezeichnet. Der Begriff "Gale" ist deshalb oft auf Landeskarten zu finden, so auch über dem Hungerberg, einem Ort, an dem wir oft gedreht haben. Im Englischen bedeutet "gale" "Sturm", was sinnbildlich für den ersten Teil des Films ist, in dem wir oft bei stürmischem Wetter gedreht haben.

Das Gelände sieht weltklasse aus, wo wurde gefilmt?


Hauptsächlich haben wir im Kanton Wallis gefilmt, die mehrtägige Durchquerung fand im Kanton Uri statt. Außerdem gab es ein paar Tage in der Zentralschweiz.

 

"Mit Josh haben wir einen exzellenten Poeten mit einer unvergleichlichen Stimme gefunden, der die Emotionen und Gefühle perfekt auf den Zuschauer überträgt".

Warum habt ihr euch für diesen Film das Medium Splitboarding ausgesucht und warum ist es für euch persönlich so wichtig?


Levi: Splitboarding bedeutet für mich Freiheit, es gibt mir die Möglichkeit, unabhängig die entlegensten Winkel der Alpen zu erkunden. Kaum berührte Gebiete zu erkunden, ist für mich eines der aufregendsten Dinge, die man tun kann. Selbst in der dicht besiedelten Schweiz gibt es viele solcher Orte. Man muss also nicht um die halbe Welt reisen und eine Menge Co2 verursachen, um ein Abenteuer zu erleben. Da dies meine liebste Art zu snowboarden ist, war es nur logisch, auf diese Weise einen Film zu machen. Und ich hoffe, dass wir mit dem Film auch andere zum Splitboarden inspirieren können.

Gregor: Ich liebe die Gespräche beim Aufstieg über verschiedene Themen, da werden manchmal wilde Theorien und lustige Geschichten erzählt, die von den teilweise sehr anstrengenden Aufstiegen ablenken :)
Grundsätzlich läuft das Leben auf einer Tour etwas langsamer ab als im Alltag, das gefällt mir und die Möglichkeit, auf jeder Tour neues Terrain zu erkunden, macht es noch spannender. Für den Film war es ein Medium, das es uns ermöglichte, unsere Spots in aller Ruhe zu suchen und zu fahren. Bei den Dreharbeiten im Skigebiet kann es manchmal sehr hektisch zu und her gehen.

Das erzählte Gedicht ist ein schönes, einzigartiges Merkmal im Film, wie kam es dazu, das in Gale einzubauen?


Nachdem der Rohschnitt fertig war und wir mit Andreas die Musik gefunden hatten, war der Film noch nicht komplett. Es fehlte ein verbindendes Element, das den Film auch für weniger Schneebegeisterte zugänglich macht. Eine klassische Erzählstimme hat uns nicht sehr überzeugt, also haben wir es mit Poesie versucht. Mit Josh haben wir einen exzellenten Dichter mit einer unvergleichlichen Stimme gefunden, der die Emotionen und Gefühle perfekt auf den Zuschauer überträgt.

Können Sie das Konzept der Uraufführungen mit der Live-Musik von Andreas Achermann erklären? Und welche Überlegungen standen hinter dieser Entscheidung?


Wir verstehen Musik im Film als eine Drehscheibe für Emotionen. Sie ist Träger und Übermittler von Gefühlen und lässt uns die Bilder intensiver und subjektiver wahrnehmen. Genau das wollten wir dem Publikum mit "Gale" bieten und so war klar, dass die Live-Performance der Schlüssel zu einem besonderen Erlebnis ist. Da Andreas den Soundtrack mit seinem Synthezier macht, war auch die Umsetzung realistisch. Allein das Bühnenbild mit ihm an der Seite neben der Leinwand, wenn wir durch den Tiefschnee fahren - unvergesslich.

Welche Ausrüstung habt ihr während der Dreharbeiten benutzt?

The Storm von Hä? ziehen wir meistens schon nach dem Frühstück an und ziehen es erst wieder aus sobald wir wieder zuhause sind. Es ist so dünn dass es beim hochsteigen nicht zu heiss wird und trotzdem vor dem Wind schützt. Ausserdem passt es optimal unter den Helm beim Fahren oder unter das Cap beim Touren.

Wir werden beide von K2 Snowboarding unterstützt und benutzen deren "Freeloader" Splitboard sowie Waive Boots und Far Out Bindung

Beim Aufstieg mit dem Splitboard kommt man manchmal ganz schön ins Schwitzen, deshalb muss man aufpassen, dass man bei einer Pause oder am Gipfel nicht unterkühlt. Deshalb ist es hilfreich, mehrere dünne Kleidungsschichten zu tragen, damit man immer die optimale Kombination für das entsprechende Wetter wählen kann. Als äußere Schicht empfiehlt sich eine Hardshell mit großzügiger Belüftung, damit man für jedes Wetter gerüstet ist.

"The Storm von Hä? ziehen wir meistens schon nach dem Frühstück an und ziehen es erst wieder aus sobald wir wieder zuhause sind … Ausserdem passt es optimal unter den Helm beim Fahren oder unter das Cap beim Touren.“

Kannst du uns ein paar lustige Geschichten von diesem Erlebnis erzählen?


Gregor hat ein paar Mal versucht, mit verkehrt montierten Fellen loszulaufen.
Und bei einer der ersten Premieren schaltete sich plötzlich der Bildschirmschoner von Andreas ein (auf der Leinwand), obwohl er noch Musik spielte und der Abspann lief. Danach haben wir immer alles doppelt kontrolliert. ;-)

Noch irgendwelche Anmerkungen?


Wir möchten uns bei all den lieben Menschen bedanken, die uns bei diesem Projekt so großzügig unterstützt haben!

 

Filmemacher: Gregor Betschon, Levi Luggen

Fahrer: Levi Luggen, Gregor Betschon, Matthias Schwestermann

Musik: Andreas Achermann

Gedichte: Joshua Truscott

Foto: Phil Bucher, Simon Ricklin

Farben: Oli Schmocker

Besonderer Dank: Vera Rijks, David Bertschinger Karg, Harry Putz, Kuno Egli, Ahriel Povich, Thomas Landolt, Markus Stoffel

Sponsoren: K2 Snowboarding, Doodah

Unterstützer: Exped, Hä? Wear, Pow Gloves

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